Chlamydien – Symptome und Therapie

 

Symptome einer Chlamydien – Infektion

Wärmflasche_bei_BlasenentzündungJe nach spezieller Chlamydien-Art ruft die Infektion unterschiedliche Symptome hervor. Die Ursache einer Infektion der Geschlechtsorgane und Harnwege sind die Chlamydien Serotypen D-K. Gerade bei infizierten Frauen ruft die Geschlechtskrankheit zumeist nur sehr geringe Symptome hervor, sodass sie lange Zeit völlig unbemerkt bleiben kann. Deshalb sollten schon geringste Anzeichen Grund dafür sein, einen Arzt aufzusuchen.

Symptome bei Frauen

Wenn sich überhaupt Symptome bemerkbar machen sind es Brennen oder Juckreiz beim Urinieren oder verstärkter Ausfluss. Sofern sich die Erreger über die Harnwege weiter auf den Gebärmutterhals, die Eileiter und Eierstöcke ausbreiten, können auch Schmerzen im Unterbauch sowie Fieber auftreten.

Mögliche Komplikationen und Folgen bei Frauen und Neugeborenen

Bleibt die Erkrankung unentdeckt bzw. unbehandelt, zieht sie bei Frauen zunächst eine eitrige Harnröhrenentzündung, später eine Entzündung des Gebärmutterhalses und schließlich eine Eileiterentzündung nach sich. Sofern sich die Entzündung weiter auf die Eierstöcke ausbreitet, droht deren Verklebung und damit Unfruchtbarkeit.

Infizierte schwangere Frauen besitzen ein erhöhtes Risiko für eine Fehl- oder Frühgeburt. Manchmal sind die Kinder infizierter Frauen bei ihrer Geburt auch auffällig untergewichtig.

Sofern sich das Baby während des Geburtsvorganges bei der Mutter mit Chlamydien ansteckt, kann es folgendermaßen erkranken:

  • eitrige Bindehautentzündung (bei Schmierinfektion im Geburtskanal)
  • Lungenentzündung (infolge Aspiration infektiösen Schleims im Geburtskanal)
  • in seltenen Fällen tritt eine Mittelohrentzündung auf

Achtung! Vor allem die durch Chlamydien verursachte Lungenentzündung kann für das Neugeborene lebensbedrohlich sein.

Symptome bei Männern

Etwa drei bis sechs Wochen nach der Ansteckung kommt es zu den ersten Beschwerden, wie:

  • schleimiger, teilweise eitriger Ausfluss
  • Brennen und Jucken beim Urinieren
  • später ziehende Schmerzen beim Urinieren

Mögliche Komplikationen und Folgen bei Männern

Beim Mann ruft die Infektion mit Chlamydien eine Harnröhrenentzündung hervor, die in den meisten Fällen eitrig verläuft. Mit Erkrankungsfortschritt breiten sich die Erreger weiter aus und können eine Prostata- oder Nebenhodenentzündung hervorrufen. Im schlimmsten Fall verstopfen die Samenleiter, was unter Umständen zur Unfruchtbarkeit führt. Auch bei Männern sind durchaus Fälle bekannt, bei denen die Krankheit völlig ohne Beschwerden abläuft. Das kommt allerdings seltener vor als bei Frauen.

Häufigste Komplikation bei Männern: Die reaktive Arthritis

[the_ad id=“452″]Vereinzelt erkranken Infizierte nach einigen Wochen an einer reaktiven Arthritis. Sehr selten sind davon Frauen, weit häufiger zumeist jüngere Männer betroffen. Es handelt sich hierbei um eine schwere Komplikation, die sich auch dann noch entwickeln kann, wenn die eigentliche Infektion längst ausgeheilt ist und schon lange keine Erreger mehr nachweisbar sind. Eine reaktive Arthritis äußert sich durch:

  • schmerzhafte Entzündung der Gelenke, wobei jedes Körpergelenk betroffen sein kann
  • manchmal entzünden sich auch die Augen
  • teilweise hohes Fieber

Tritt neben der fiebrigen Gelenkentzündung auch eine Bindehautentzündung und Harnröhrenentzündung auf, sprechen Mediziner von der sogenannten Reiter-Trias.

Für beide Geschlechter gilt:

Je nach sexuellen Gewohnheiten können Chlamydien sowohl bei Frauen als auch bei Männern zu einer Mastdarm- oder Rachenentzündung führen. Sofern die Erreger über Schmiereninfektion (Augenwischen mit den Fingern oder mit verschmutzter Wäsche) ins Auge gelangen, entwickelt sich nicht selten eine schwere Bindehautentzündung.

Diagnose einer Chlamydien-Infektion

Zunächst fragt der Arzt nach den vorliegenden Beschwerden. Im weiteren Verlauf sind körperliche Untersuchungen sowie verschiedene Labortests erforderlich.

Abstrich und Urinprobe

40025Liegt der Verdacht auf eine Ansteckung mit Chlamydia trachomatis nahe, nimmt der Arzt einen Abstrich vor: bei Frauen am Gebärmutterhals, beim Mann in der Harnröhre. Zusätzlich wird der behandelnde Arzt seinen Patienten bitten, eine Portion „Anfangsurin“ abzugeben. Beide Untersuchungsmaterialien schickt er dann in ein Labor. Aus der Urinprobe und vom Abstrich lässt sich dort, mithilfe der sogenannten PCR-Methode, Erbmaterial von Chlamydia trachomatis Serotypen D-K eindeutig nachweisen. Diese Methode ist vor allem bei einer akuten Chlamydieninfektion eindeutig, bei einer chronischen, schon länger zurückliegenden Infektion lassen sich oft die Bakterien nicht mehr direkt nachweisen.

Blutprobe zeigt mögliche Antiköprer

Dann nimmt der Arzt auch eine Blutprobe. Hierin lassen sich unter Umständen Antikörper gegen den Erreger feststellen. Sofern Antikörper vorhanden sind, hat sich das Immunsystem des Betroffenen bereits mit dem Erreger auseinandergesetzt. Leider sagt die Blutuntersuchung nichts darüber aus, ob es sich um eine erst kürzlich erworbene oder schon lange andauernde Infektion handelt. Außerdem ist zu beachten, dass es unter Umständen Wochen dauern kann, bis das Immunsystem überhaupt Antikörper gegen die Chlamydien bildet. Trotzdem kann der Test wertvolle Hinweise darüber liefern, ob die Ursache einer aktuell vorliegenden Unfruchtbarkeit eventuell in einer Chlamydien-Infektion zu suchen ist.

Wirksame Therapie bei einer Chlamydieninfektion: Antibiotika

TabletteWeil es sich bei den Keimen um Bakterien handelt, lassen sie sich sehr gut mit Antibiotika bekämpfen. Im Zuge der Chlamydien-Therapie setzt die Medizin vor allem auf Antibiotika, die für Kinder oder schwangere Frauen ungeeignet sind. Für diese Personengruppen kommen jedoch andere, ebenfalls gut wirksame Antibiotika-Wirkstoffe in Betracht. Deshalb wird der Arzt bei infizierten Frauen, vor dem Therapiebeginn die Frage nach einer Schwangerschaft eindeutig klären.

Bei einer Chlamydien-Infektion müssen beide Partner behandelt werden

Wichtig: Sofern bei einem der Sexualpartner eine Infektion der Geschlechtsorgane oder der Harnröhre infolge einer Infektion mit Chlamydien vorliegt und sich dieser deshalb in Behandlung befindet, ist die andere Person möglicherweise auch infiziert. Sie sollte sich deshalb dringend ebenfalls untersuchen und entsprechend behandeln lassen. Nur so lässt sich eine gegenseitige Wiederansteckung (Ping-Pong-Effekt) wirksam vermeiden.

Maßnahmen zur Vorbeugung

40021Geschlechtskrankheiten infolge einer Infektion mit Chlamydia trachomatis Serotypen D-K werden hauptsächlich durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen. Deshalb ist der konsequente Gebrauch von Kondomen die beste Möglichkeit, das Risiko einer Infektion vergleichsweise niedrig zu halten. Das gilt nicht nur für den vaginalen Geschlechtsverkehr sondern gleichermaßen auch für andere Sexualpraktiken wie oralen und analen Sexualkontakt. Die sicherste Maßnahme zur Vorbeugung ist demnach die lebenslange Treue zweier nicht infizierter Sexualpartner.

Ist eine Schwangere mit genitalen Chlamydien infiziert, bedeutet das für das Baby ein sehr hohes Risiko – die Wahrscheinlichkeit besteht bei bis zu 80 Prozent – dass es sich während des Geburtsvorganges ebenfalls ansteckt. Deshalb ist in Deutschland inzwischen das sogenannte Chlamydien-Screening Teil der Mutterschaftsvorsorge.

 

n/a